Salzburgs felsiger Riese

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Der felsigere unter den Salzburger Hausbergen bietet auf unterschiedlichen Routen die Möglichkeit, ordentlich ins Schwitzen und Fluchen zu kommen – und er garantiert als Highlight eurer Wandersaison nachhaltige ‚Freude‘ (aka Muskelkater). Die gut 1400 Höhenmeter haben es in sich, aber wer es schafft, wird zusätzlich zum Erfolgserlebnis mit dem Durchwandern sanfter Laubwälder und der atemberaubender Aussicht zwischendurch und vom Gipfel aus belohnt.

Nur zur Info: Flipflops fallen nicht in die Kategorie „gutes Schuhwerk“.

Der Klassiker unter den (Salzburger) Untersbergrouten ist eindeutig die Kombination von Doppler- und Reitsteig. Von Glanegg aus kämpft man sich über den von unzähligen Stufen aller Art geprägten Dopplersteig. Dieser Weg hat weiter oben allerdings ein paar ausgesetzte Stellen. Soll heißen: ein wenig Trittsicherheit und zumindest keine allzu stark ausgeprägte Höhenangst sind beim Erklimmen des Untersbergs notwendig – ebenso wie gutes Schuhwerk (nein, Flipflops fallen nicht in die Kategorie ‚gutes Schuhwerk‘).

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Aufstieg über den Dopplersteig

Zurück zur Wegbeschreibung: In Glanegg spaziert ihr vom Parkplatz bis zu einer kleinen Brücke mit Wegweisern. Hier geht ihr nach links und folgt dem Dopplersteig, der schon nach wenigen Metern einen ordentlichen Steilheitsgrad an den Tag legt und die fröhlichen Wandersleute somit gleich auf den Verlauf des restlichen Wandertages einstimmt. Lange Zeit gibt es hier nun keine Möglichkeit, falsch abzuzweigen. Man kann sich also voll und ganz auf das Rauschen der Laubwaldblätter, das Plätschern des Bachs rechts unten und das Schnaufen der Mitwandernden konzentrieren.

Unsere Empfehlung: möglichst viel Zeit für die Wanderung einplanen, denn spätestens ab Verlassen des Laubwaldes gibt es viele wunderbare Plätze, die ein wenig zum Verweilen und Durchatmen einladen. Passt aber bitte immer auf. Am Untersberg stürzen jedes Jahr Menschen ab, weil sie links und rechts vom Weg abzweigen.

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Schon gelesen? Wir waren auf Stadtflucht und haben den Untersberg überquert.

Bei der Weg(weiser)kreuzung nahe der Untersbergfelswand wenden wir uns nach rechts. Links ginge allerdings rein theoretisch auch. Hier würde es hinauf zum Schellenberger Sattel (wieder einmal: Wahnsinnsaussicht!) und weiter durch eine Landschaft wie aus dem Märchenbuch zur Toni-Lenz-Hütte auf Bayrischer Seite gehen, mit der Möglichkeit nach Marktschellenberg abzusteigen. Auch eine sehr schöne Möglichkeit, die vielen Seiten des Untersbergs zu erkunden. Allerdings ist der Pfad hier noch etwas wilder.

Wir bleiben in diesem Fall aber am ‚Salzburger Klassiker‘. Er führt rechts weiter über den Dopplersteig und besagte ausgesetzte Stellen an der Wand des Untersbergs entlang. Achtung: im Spätherbst werden die Seile normalerweise abmontiert und erst im späten Frühjahr (je nach Schnee- und Wetterlage) wieder angebracht.

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Beim Taxhamer Kreuz (1550m) am Ende des stufigen Dopplersteigs schütten sich dann schon mal die Glückshormone aus, da man ‚das Schlimmste‘ hinter sich hat. Ewig sollte man dort aber auch nicht verweilen, denn es liegen immerhin noch gute 300 Höhenmeter zwischen dem Taxhamer Kreuz und dem Gipfel des Salzburger Hochthrons. Vorbei am Zeppezauerhaus (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit) und an der Bergstation der Untersbergbahn (auch hier: zwei Einkehrmöglichkeiten) geht es auf der letzten Etappe weiter.

Bei aktivem Bahnbetrieb ist man spätestens ab der Bergstation garantiert nicht mehr allein unterwegs – und man findet sich plötzlich unter wohlriechenden Stückelschuh- oder Flip-Flops tragenden Menschen wieder, was den eigenen natürlichen Geruch aus irgendeinem Grund zu verstärken scheint. Allerdings kommt man sich dann auch so richtig gut vor (zu Recht, natürlich!), dass man im Gegensatz zu den Flip-Flop-Trägern den Berg mit eigener Muskel- und Schweißkraft bezwungen hat.


Untersberg-Steckbrief
Höhe: 1853m (Salzburger Hochthron)
Höhenunterschied: 1400m
Gehzeit: 7-8 Stunden (Auf- und Abstieg)
Einkehrmöglichkeiten: Zeppezauerhaus; Bergstation Untersbergbahn
Einsamkeitsfaktor: zwei kurze Fenster, wenn die Untersbergbahn noch nicht bzw. nicht mehr fährt (Stichwort: Revision), aber der Berg schon/noch halbwegs schneefrei ist, bieten jedes Jahr die Chance auf ein relativ einsames Gipfelerlebnis; dazwischen muss man spätestens ab dem Zeppezauerhaus mit Gesellschaft rechnen. Macht aber nix.


Am Gipfel: Der Salzburger Hochthron

Ein paar leichtfüßige Höhenmeter noch und schon hat man den Salzburger Hochthron erreicht. Man blickt über das Untersberplateau auf die Berchtesgadener Alpen – besonders beeindruckend ist der Watzmann, der zum Greifen nah scheint. In die andere Richtung bietet sich ausgiebig Gelegenheit, die Stadt Salzburg von oben zu betrachten und eine Runde lustiges Landmark-Suchen zu spielen.

Bei selbst mitgebrachter Jause wird man auch schnell Bekanntschaft mit den Untersberger Bergdohlen schließen. Nach ausgiebigen Gipfelfreuden wird es wieder Zeit für den Abstieg – bis zur Weggabelung knapp oberhalb vom Taxhamer Kreuz geht es auf gleichem Weg zurück; dann entscheidet man sich für den linken Weg und steigt über den Reitsteig ab.

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Abstieg über den Reitsteig

Am schönsten macht sich der Reitsteig in der späten Nachmittagssonne, wenn das sanfte Licht auch den etwas mühsamen (weil langen und relativ steilen) Abstieg sanfter erscheinen lässt. Was auch hilft: gegenseitiges Geschichtenerzählen und der eine oder andere Schluck aus dem Flachmann. Wem das Erfolgserlebnis des Aufstiegs genügt, der kann sich natürlich auch gegen Bezahlung bequem von der Untersbergbahn ins Tal bringen lassen – allerdings befindet sich die Talstation nicht am gleichen Ort wie der Ausgangspunkt der Tour, sondern in Grödig/St. Leonhard. Von dort fährt z.B. Bus Nr. 25 zurück ins Zentrum; mit Bus Nr. 21 kommt man wieder zurück nach Glanegg, falls Auto oder Rad dort warten sollten.

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Die Geisterstadt am Untersberg

 

Obwohl man den Gipfel selten für sich allein haben wird, ist der Untersberg immer eine Wanderung wert! Wer das einsame Gipfelerlebnis sucht, sollte auf der Seite der Untersbergbahn die Bahn-Revisions-Termine (meistens irgendwann im späten Mai/frühen Juni bzw. im Oktober/November) herausfinden und hoffen, dass das Wetter mitspielt; während der Revision besteht nämlich die Chance, den Untersberg von einer etwas ruhigeren Seite kennenzulernen.

Wie kommt man hin?

Mit den Öffis:
Mit Bus Nr. 21 nach Glanegg/Fürstenbrunn.

Mit dem Rad:
Über die Moosstraße aus der Stadt hinaus und weiter bis nach Glanegg/Fürstenbrunn.

Zur Untersberg Talstation:
Mit Bus Nr. 21, 25 oder 28 bzw. Regionalbus 840 Richtung Berchtesgaden. Haltestelle: Untersberg Talstation.

Also – keine Ausreden mehr: Runter von der Couch und aufi aufn Berg!

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