Apnoe-Tauchen: Wir haben gelernt, über drei Minuten nicht zu atmen

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Bestimmt habt ihr als Kind auch manchmal versucht, unter Wasser die Luft anzuhalten. Was ihr vielleicht noch nicht wusstet: Es gibt Menschen, die über 20 Minuten lang ohne Sauerstoff auskommen und mit einem einzigen Atemzug hundert Meter in die Tiefe tauchen. Willkommen in der faszinierenden und etwas verrückten Welt des Apnoe-Tauchens!

Fotos: Christian Kotrc

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First Things first: Was ist Apnoe-Tauchen?

Lange bevor es Neopren-Anzüge und Sauerstoff in Flaschen gab, haben Menschen getaucht: um zu jagen oder am Meeresgrund Perlen zu sammeln. Dabei verließen sie sich einzig und allein auf die Kraft ihrer Lungen. Bei vielen Sportlern gilt diese Form des Tauchens deshalb als besonders ursprünglich. Weltweit erfreut sich Apnoe in den vergangenen Jahren einer wahren Renaissance. Bis vor kurzem wussten wir allerdings nicht, dass es auch in Salzburg Menschen gibt, die ohne Sauerstoff tauchen. Doch dann hat uns der Tauchclub Delphin Hallein zu einem Apnoe-Probetraining eingeladen.

Apnoe-Tauchen: (K)ein Extremsport

Als wir am vereinbarten Abend im Sportzentrum Rif eintreffen, sind wir etwas nervös. Wir erwarten Red-Bull-Kapperl tragende Extremsportler und schämen uns schon jetzt für unsere Bierbäuche und verqualmten Lungen. Doch weit gefehlt: Beim Eingang begrüßt uns ein sympathisches Grüppchen an Hobbysportlern zwischen 17 und 50 Jahren. Sie alle sind Mitglieder beim Tauchclub Delphin Hallein und treffen sich jeden Dienstag, um gemeinsam ihrer Leidenschaft nachzugehen. Von ihnen werden wir heute die Grundlagen des Apnoe-Tauchens erlernen.

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Atmen ist Kopfsache

Nach einer kurzen Einführung schreiten wir gleich zur ersten Übung – und die ist ziemlich simpel: Wir sollen einfach untertauchen und so lange wie möglich die Luft anhalten. Gesagt getan: Nach etwa einer Minute unter Wasser ringe ich um Luft und tauche keuchend auf. Das Ergebnis ist nicht gerade berauschend.

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Wir verlassen das Becken wieder, um mit dem Training zu beginnen beginnen – und das läuft wider Erwarten sehr entspannt ab. Etwa 15 Minunten lang machen wir Dehnungsübungen und trainieren das bewusste Ein- und Ausatmen. Tauchlehrerin Maria erklärt, dass es beim Apnoe-Tauchen in erster Linie auf den Kopf ankommt: Der menschliche Atemreiz könne durch gezieltes Training immer weiter hinausgezögert werden. Wichtiger als alles andere sei dabei, den eigenen Geist zu kontrollieren. Denn das menschliche Gehirn verbrauche noch mehr Sauerstoff als die Muskeln. Wer aufhöre, nachzudenken, könne deshalb viel länger ohne Luft auskommen. Yoga und autogenes Training gehören deshalb zur Basis des Apnoe-Tauchens.

Wir verlassen das Becken wieder, um mit dem Training zu beginnen beginnen – und das läuft wider Erwarten sehr entspannt ab. Etwa 15 Minunten lang machen wir Dehnungsübungen und trainieren das bewusste Ein- und Ausatmen. Tauchlehrerin Maria erklärt, dass es beim Apnoe-Tauchen in erster Linie auf den Kopf ankommt: Der menschliche Atemreiz könne durch gezieltes Training immer weiter hinausgezögert werden. Wichtiger als alles andere sei dabei, den eigenen Geist zu kontrollieren. Denn das menschliche Gehirn verbrauche noch mehr Sauerstoff als die Muskeln. Wer aufhöre, nachzudenken, könne deshalb viel länger ohne Luft auskommen. Yoga und autogenes Training gehören deshalb zur Basis des Apnoe-Tauchens.

Der erste Tauchgang

Nach den ersten Übungen wird es nun ernst: Wir schlüpfen in einen Neoprenanzug, bekommen eine Nasenklammer verpasst und steigen ins Wasser. Dabei begleitet uns je ein Buddy – denn Apnoetaucher trainieren niemals alleine. Mein Partner heißt Wolf und ist selbst amtierender Landesmeister im Apnoetauchen. Ich folge seinen Anweisungen: Drei Minunten entspanntes Atmen, dann Kopf unter Wasser und möglichst nicht bewegen. Ich versuche, die Vorgaben zu beherzigen und tauche ab: Im Vergleich zum ersten Mal liege ich nun schon viel ruhiger im Wasser. Die Welt um mich herum nehme ich gedämpft war. Wie von ganz weit weg höre ich ab und zu die Stimme meines Buddies, der ein Handzeichen verlangt. So wird im Training verhindert, dass ein Taucher unbemerkt ertrinkt.

Als ich auftauche, zeigt Wolf mir die Stoppuhr. Kaum zu glauben: Meine Zeit unter Wasser hat sich verdoppelt. Nur durch Entspannung und gezieltes „Abschalten“ habe ich zwei Minuten die Luft anhalten können. Ich wiederhole die Tauchgänge und steiger mich auf drei Minunten und elf Sekunden. Als ich auftauche, lacht mich die Trainerin Maria aus: „Der hat ja noch nicht mal blaue Lippen, da geht noch was!“ Das ist also Apnoe-Humor. Mein Buddy Wolf bestätigt, dass dieser enorme Lern-Effekt bei fast jedem Neuling eintritt. Durch weiteres Training ließe sich die Apnoezeit um ein vielfaches steigern – mit positiven Effekten für den Alltag: „Mittlerweile kann ich den Apnoe-Modus auch in stressigen Situationen abrufen und werde dann schlagartig ruhig“, erzählt er.

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Ist Apnoetauchen gefährlich?

Den Rest des Trainings-Abends widmen wir uns dem Flossentauchen. Danach gehen wir mit unseren Trainingskollegen ein Bier trinken. Die Frage, die uns am meisten umtreibt: Wie gefährlich ist Apnoe-Tauchen wirklich? Die Antworten unserer Gesprächspartner ähneln sich: In Trainings und Wettkämpfen passiere relativ wenig. Natürlich gebe es Blackouts im Becken und den berüchtigten „Samba“, bei dem Sportler nach dem Auftauchen heftike Zuckungen und Krämpfe hätten. Diese Anfälle seien zwar hässlich anzusehen, doch im Normalfall nicht lebensbedrohlich. Weil Apnoetauchen immer unter größten Sicherheitsvorkehrungen betrieben würde, passiere wenig. Anders ist das beim berüchtigten freien Tieftauchen mit Gewichten, bei dem Extremsportler ihre Körper zum Teil gewaltigen Belastungen aussetzen. So wird die Lunge in hundert Metern Tiefe von der Größe eines Fußballs auf jene eines Tennisballs zusammengepresst. Wer Apnoetauchen dagegen verantwortungsvoll und unter kontrollierten Bedingungen betreibe, ginge kein ungewöhnlich hohes Risiko ein, versichern uns unsere Trainingskollegen. Wir glauben ihnen und sind beim nach Hause gehen ein klein wenig stolz auf uns selbst!


APNOE-TAUCHEN LERNEN
Wer selbst Lust hat, das Apnoetauchen auszuprobieren, kann beim Tauchclub Delphin Hallein einen Wochenendkurs absolvieren, bei dem die Grundlagen der Sportart erklärt und das sichere Training geübt wird.


 

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