Shopping Queen in Salzburg

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„Wir drehen jetzt die Szene, wie Steffi das Haus verlässt, danach läuft die Zeit. Du kannst solange hier am Bus warten.“ Nachdem ich mir die Wartezeit mit Selfies vertrieben habe – natürlich mit dem pinken Shopping Mobil im Hintergrund – wird mir bewusst, dass wir jetzt tatsächlich für Shopping Queen drehen. Doch schön der Reihe nach…

Für die einen ist es so unnötig wie das Gurkerl im Cheeseburger, für die anderen wie ein Lebenselixier.  Die Reaktionen gehen von „mega geil“ bis hin zum abwertenden Lachen. Für meine beste Freundin Steffi und mich ist Shopping Queen ein cooles Format, bei dem man als Ausgleich zur neuhochdeutschen Diphtongierung oder Bourdieus Konzept des Habitus einfach gut abschalten und den Unialltag vergessen kann. Insgeheim hegten wir deshalb immer schon den Wunsch, uns in der Situation der Kandidatinnen wiederzufinden. Wieso also nicht einfach mitmachen und sehen, wie es so hinter den Kulissen abläuft? Angenehmer Nebeneffekt: 500 Euro Shoppingbudget geschenkt!

Shopping-Queen-Salzburg

Die Bewerbung

Schon beim ersten Mal, als Shopping Queen im Jänner 2015 in Salzburg zu Gast war, hatten wir uns beworben. Damals war das Glück nicht auf unserer Seite. Etwas mehr als ein Jahr später erhielt Steffi von der Produktionsfirma die Anfrage, ob sie noch interessiert wäre, mitzumachen, da bald wieder in Salzburg gedreht werden sollte. Wir bewarben uns sofort und nach einigen Wochen kam die erste positive Rückmeldung: Steffi wurde zu einem Telefoninterview gebeten – wir hatten die erste Etappe des Bewerbungsprozesses erreicht.

Später fanden wir heraus, dass sich für Salzburg unzählige Frauen beworben hatten und nur etwa 30 von einem Caster besucht wurden – darunter auch wir. Dieser Besuch fand etwa Mitte Mai statt. Der Typ hatte einen kleinen Camcorder mit und wir sollten eine kleine Szene vor Steffis Kleiderschrank nachspielen. So in etwa „Boah, Steffi! Was hast du da für ein hässliches Teil im Schrank hängen?“ Das Ganze sollte so „lustig und unterhaltsam“ wie möglich rüberkommen. Nach dem ersten Take hieß es: „das war schon mal gut, aber macht es mal so und so…“ Da machte sich zum ersten Mal Skepsis bei mir breit: Wenn die Szenen in der Sendung auch so gestellt sein sollten, wusste ich nicht, ob ich da noch mitmachen wollte. Zum Glück waren die Sorgen umsonst – aber dazu später mehr.

Etwa einem Monat vor Drehbeginn kam dann der finale Anruf: Wir hatt es geschafft! Ich muss gestehen, dass wir verdammt aufgeregt waren: Immerhin dürften wir auch bald „Schau Mama, ich bin im Fernsehen“ sagen. Wieso wohl gerade wir ausgewählt wurden? Ich glaube, dass unsere jahrelange Freundschaft unter anderem ein Ausschlagspunkt war, da man mit so einer Hintergrundstory Emotionen bei den Zuschauern auslösen kann. Aber das sind auch nur Vermutungen.

Die Dreharbeiten: Schein und Wirklichkeit

Mit den eigentlichen Shootings ging es im Juni los. Die Kandidatinnen drehten die ganze Woche, ich als Shoppingbegleitung war nur an zwei Drehtagen dabei. Für alle, die Shoppingqueen nicht kennen: Es geht darum innerhalb von vier Stunden ein passendes Outtfit für ein bestimmtes Motto zu finden, welches das Budget von 500 Euro nicht überschreiten sollte. Die Aufgabe des Shoppingbegleiters ist es, der Kandidatin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und sie von Fehlkäufen zu bewahren.

Inoffiziell starteten die Dreharbeiten bereits am Sonntag. An jenem Tag drehten wir im Salzburger Zoo kurze Sequenzen, in denen Steffi vorgestellt wurde. Danach beantworteten Steffi und ich getrennt voneinander noch ein paar Fragen vor der Kamera und schon war der Drehtag für uns zu Ende. Das Ganze dauerte kürzer als gedacht und in der Sendung selbst kamen nur ein paar Sekunden unter. Ich persönlich empfand das Drehen an jenem Tag relativ unspektakulär und sehr entspannt – am Freitag sah das dann deutlich stressiger aus!

Der Drehtag

Am folgenden Tag ging es dann für Steffi richtig los. Ich hatte darauf spekuliert, dass sich die Kandidatinnen vor dem Dreh schon kennenlernen würden, doch das erste Zusammentreffen findet tatsächlich vor laufenden Kameras statt – gleiches gilt für die Verkündung des Mottos. Das lautete für Salzburg „Mädchentraum – Verzaubere im angesagten Romantiklook“.

Der Dreh am Shoppingtag begann für mich gegen Mittag. Das Team des Senders bestand aus einem Kamerann, einem Tonmann und dem Realisator, der die Fragen stellte und uns die Zeit ansagte. Diese Fragen werden dann im Tonstudio von einer  Off-Stimme mit witzigen, aber auch teilweise fiesen Kommentaren nachgesprochen. Der Mann hinter dieser berühmten Stimme ist übrigens Thorsten Schorn, der unter anderem auch als Reporter für stern TV vor der Kamera steht.  Das letzte Teammitglied, der Fahrer, briefte uns noch kurz vor Beginn. Er erklärte uns beispielsweise, dass wir so wenig wie möglich mit dem Rücken zur Kamera stehen sollten und dass ich alle Rechnungen sammeln musste. Die wichtigste Info vorab war jedoch, in welchen Geschäfte wir shoppen dürften.

Bei Shopping Queen heißt es ja immer, die Kandidatinnen können shoppen wo und was sie wollen, doch das stimmt nicht so ganz.

Die Teilnehmerinnen mussten im Vorfeld eine bestimmte Anzahl an Geschäften angeben, in denen sie einkaufen wollen. Welche man dann wirklich besuchen darf, erfährt man als Teilnehmer aber erst am Shoppingtag. Da wir am letzten Tag der Woche dran waren, fielen unsere favorisierten Shops leider weg: Dort waren die anderen Kandidatinnen bereits einkaufen – somit waren sie für uns gestorben.

Nach einigen kurzen Aufnahmen, die mich beim Warten auf Steffi zeigten, ging es los: Jetzt hieß es vier Stunden Power-Shopping. Anfangs war ich vor allem verwirrt: Drehten wir bereits? War ich auch im Bild? Natürlich drehten wir und natürlich war ich auch im Bild, nur war mir das nicht wirklich bewußt. Das Team redete zwischendurch mit uns und erinnerten uns an Dinge, die wir beachten sollten. Die Situation verunsicherte mich völlig. Wie blöd ich wirklich dreingeschaut habe, sah ich aber erst im Fernsehen. Und dann war da das Geld: 500 Euro, die wir für Kleidung ausgeben durften – und ich sollte darauf acht geben. Was über blieb, durfte Steffi behalten.

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In den Geschäften versuchten wir so wenig Kleidung wie möglich anzufassen, da dies extra gedreht werden musste – und das ging uns von der Zeit ab. In den vier Stunden mussten nämlich auch sogenannte Schnittbilder erzeugt werden: So drehten wir beispielsweise das Betreten der Geschäfte aus beiden Perspektiven und auch das Rausnehmen von Kleidungsstücken wurde wiederholt gedreht – und das von jedem Teil in jedem Geschäft. Die reine Shoppingzeit beträgt somit keine vollen vier Stunden, was das ganze eben zur stressigen Herausforderung macht.

Die Reaktionen beim Dreh

Bereits als der pinke Bus bei der Haltestelle Rathaus anhielt, versammelte sich eine kleine Menge Schaulustiger, die Fotos von uns machten. Zwei junge Mädchen folgten uns tuschelnd ins erste Geschäft. Ziemlich befremdliche Situation, ständig fotografiert und angesprochen zu werden. Bevor wir in ein Geschäft durften, ging das Kamerateam voraus, um unser Betreten einzufangen. So suchten einige Passanten in der Zwischenzeit das Gespräch mit uns und versuchten Informationen über den Ablauf der Sendung und über das Motto herauszubekommen. Ein kleiner Bub wollte sogar ein Foto, doch da erhielten wir schon das Zeichen, dass es weiter gehen würde.

In den Geschäften selbst vermieden es die anderen Besucher, in die Nähe der Kamera zu kommen. Sie wollten einfach in Ruhe shoppen. Im Gegensatz zu manchen Verkäuferinnen, die ständig irgendwelche Teile holten, um ja im Bild zu sein. Das wirkte sich negativ auf unsere Zeit aus, denn jedes Kleidungsstück musste für die Schnittbilder extra nachgedreht werden. Der Zeitdruck sorgte dafür, dass wir irgendwann die Kamera gar nicht mehr wahr nahmen und uns relativ natürlich verhielten. Auch lernten wir schnell, was das Team von uns wollte.

Unsere letzte Station war das Haaremacher loft in der Rochusgasse, wo dann auch die letzten Sekunden abliefen. Die Zeit wird übrigens mit einem ganz normalen Handycountdown gestoppt. Wir hatten es geschafft! Steffi musste nicht nackt und ohne Make up zum Laufsteg. Wir waren erleichtert!

Die letzten Aufnahmen des Tages, bei denen das Outfit den anderen Kandidatinnen präsentiert wurde, wurden in der Brandboxx in Bergheim aufgenommen. Bei unserer Ankunft waren die anderen Mitstreiterinnen bereits da, wurden jedoch seperat von uns gefilmt. Für Steffi gab es noch ein paar Probedurchgänge auf dem Laufsteg, bevor die anderen dazugeholt wurden. Das Outfit sahen sie wirklich erst, als die Kamera lief – so wie es im Fernsehen auch gezeigt wird. Nach der Punktevergabe, bei der jede Kandidatin natürlich einzeln befragt wurde, und einigen Close-up Aufnahmen von Steffis Outfit, war der Drehtag um 21 Uhr zu Ende.

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Berlin, Berlin

Etwa zwei Wochen nach dem Dreh in Salzburg ging es für die fünf Kandidatinnen in die Hauptstadt Deutschlands, um das Finale der Show zu drehen. Im Atelier des Stardesigners Guido Maria Kretschmer warteten die Kandidatinnen auf die Verkündung der Siegerin. Wer von wem wie viele Punkte erhalten hatte, erfuhren die Kandidatinnen wie der Rest der Zuschauer auch erst bei der Ausstrahlung im Fernsehen. Was nicht im Fernsehen gezeigt wurde: Guido nahm sich für jede Kandidatin Zeit, um ihr eine ausführliche Rückmeldung zu geben und sagte auch einige Worte über die jeweilige Shoppingbegleitung. Danach nahm er sich noch Zeit, um Fotos zu machen. Außerdem hat er im Vorfeld Autogrammkarten für die Kandidatinnen und ihre Shoppingbegleitungen geschrieben. Auf meiner steht „für den lieben Sasa“.

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Fazit

Hektisch, chaotisch, stressig aber ziemlich lustig: Das fasst die Teilnahme an der Sendung wohl perfekt zusammen. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es Fernsehen ist und es um Unterhaltung geht. Klar sind da einige Kommentare etwas überspitzter, manche Szenen werden aus dem Kontext gerissen, bestimmte Sachen müssen doppelt und dreifach gedreht werden, aber man kann definitiv sagen, dass bei Shopping Queen wirklich der Großteil wahrheitsgetreu wiedergegeben wird. Es gibt weder ein Drehbuch, noch wurden wir zu etwas gezwungen. Ob wir etwas anders machen würden? Vermutlich einen Tequila vor den Dreharbeiten trinken, um nicht so nervös zu sein. Aber das war’s auch schon.

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