Rap-Stadt Salzburg

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Ihre Videos haben auf Youtube regelmäßig hunderttausende Klicks und Noisey dreht Reportagen über sie: Die Rede ist von Hanuschplatzflow, einem Rap-Kollektiv, das aktuell im gesamten deutschsprachigen Raum abgefeiert wird. Begonnen hat für Crack Ignaz und Co. alles an der Salzach. Wir haben Mitgründer Young Krillin zum Interview getroffen und mit ihm über Berühmtheit, die Salzburger Rap-Szene und seine Lieblings-Platzerl in Lehen geredet.

Frage zum Einstieg: Was zur Hölle ist Hanuschplatzflow?

Wir wissen es selbst nicht genau … eigentlich sind wir nur ein Freundeskreis und wir agieren halt alle unter diesem Namen. Oder willst du die lange Geschichte wissen? Begonnen hat alles so um 2011 herum. Damals haben wir uns gedacht: Warum starten wir nicht einfach einen Blog, auf dem wir die Sachen präsentieren, die uns taugen. Das waren damals schon erste eigene Tracks aber auch die Sachen anderer. Dabei sind wir auf den Namen Hanuschplatzflow gekommen. Mit der Zeit haben wir dann begonnen, selbst ernsthafter Musik zu machen und es ist bei dem Namen geblieben. Man kann bei Hanuschplatzflow aber nicht wirklich von einer Crew sprechen: Jeder von uns macht sehr unterschiedliche Sachen. Manche produzieren eher einen Old School Sound, andere was ganz anderes. In erster Linie sind wir nach wie vor einfach ein Freundeskreis.

Wie kommst du selbst zum Rappen?

Ich war sehr lange Zeit einfach Rap-Fan. Aber fast jeder Fan fängt irgendwann an, selbst Reime zu schreiben. Und weil wir in einer Zeit leben, in der jeder zuhause aufnehmen kann, war es easy, mit eigenen Tracks zu starten. Ich habe außerdem das Glück gehabt, dass die meisten meiner Freunde selbst Musik machen, da spornt dann jeder den anderen an und so hat sich das seit 2011 ergeben.

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Hat es dich überrascht, dass eure Sachen plötzlich so abgegangen sind?

Ja schon… Ich erkläre es mir so, dass gewisse Tracks einfach einen Nerv getroffen haben und wenn du dann ein paar bekanntere Sachen hast, dann hast du die Aufmerksamkeit. Aber du kannst das nicht kalkulieren. Es hat halt einen Zeitgeist getroffen und ist einfach so passiert.

Ist es mittlerweile so, dass du in Salzburg erkannt wirst?

Ja schon …

Plötzlich taucht ein wildfremdes Pärchen Mitte 30 auf und klopft Jazzy auf die Schulter: –„Hey, ich hab dich im Internet gesehen, ich finde das voll cool, was du machst.“ „–Ja, ich hab dich auch gesehen! Voll geil!“

Ok, damit hat sich die Frage erübrigt … taugt dir der Erfolg und die Bekanntheit?

Ja schon. Was mich voll freut ist, wenn so 13-14-Jährige mit mir Selfies machen wollen. Das erinnert mich daran, wie ich selbst Fan war in dem Alter. Ich wurde auch schon von Touristen aus Amerika und Frankreich gefragt, ob ich Young Krillin bin. Das war schon geil … und schräg! Aber so generell ist Salzburg natürlich eine kleine Stadt und da kennt sowieso jeder jeden.

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Trittst du auch auf oder spielt sich das alles im Internet ab?

Ich selber bin ein paar Mal aufgetreten, aber zur Zeit habe ich keine Lust darauf. Ich habe halt gemerkt, dass das nicht so meine Welt ist, bei so großen Veranstaltungen. Aber nachdem jeder sein eigenes Ding macht, gibt es eben Leute, die gern auftreten und Leute, die halt eher im Internet unterwegs sind. Jeder macht das, was ihm Spaß macht!

Kannst du von der Musik leben?

Ich mach einen ganz „normalen“ Job nebenbei und ich will auch kein Geld mit der Musik verdienen. Ich will Musik als etwas sehen, das mir hilft, aus dem Alltag rauszutreten. Und deshalb haue ich alles, was ich veröffentliche, gratis raus. Wobei ich sagen muss: Ich war überrascht, wie schnell man damit Geld verdienen kann! Also mit den Auftritten und wenn man Dinge verkauft. Auch wenn die Leute nur zahlen, so viel sie wollen.

Was hältst du von der Salzburger Rap-Szene?

Da gibt es einige echt geile Sachen: Scheibsta war zum Beispiel eines meiner ersten Vorbilder. Ich bin ja hauptsächlich mit amerikanischem Rap aufgewachsen und das allererste Batttle, das ich in Salzburg live gesehen habe, war mit Scheibsta und noch ein paar anderen. Damals hab ich mir gedacht: Geil, das sind Leute aus deiner Stadt und die können das auch einfach machen! Das war sicher einer der Gründe, warum ich damals mit dem Rappen angefangen habe.

Wen sollte man aus Salzburg noch kennen?

Wen man auschecken sollte ist Krank Spenca. In Lehen, wo ich her bin, gibt es eine coole Crew die heißen Rap aus Lehen … und natürlich Silentists.

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Und was sagst du zu den Sbg Hotbys?

Die gibt es nicht mehr als Crew aber die hab ich damals auch sehr gefeiert. Das haben alle voll lächerlich gefunden und es stimmt schon: Technisch war das nicht so der Wahnsinn. Aber ich hab bei denen cool gefunden, dass sie keinen East Coast Mainstream Rap gemacht haben, sondern genau den Dirty Sound, der eigentlich erst heute populär ist. Ich hab es geil gefunden, dass jemand das überhaupt macht zu einer Zeit, wo das keiner gemacht hat. Die haben sich was getraut und wenn du du den ersten Schritt machst, dann kann das in die Hose gehen. Aber die sind ja auch besser geworden mit der Zeit.

Wie erlebst du denn Salzburg als Stadt?

Ich liebe Salzburg und ich könnte mir keine Stadt vorstellen, in der ich lieber leben möchte. Von der Bandbreite der Sachen ist es natürlich ausbaufähig aber wenn man es vergleicht mit dem Salzburg von vor 10 Jahren, dann ist viel mehr los und es entwickelt sich echt in eine gute Richtung. Und ich mag es auch, dass es so ein Dorf ist.

Ist es schwieriger, als Rapper aus Salzburg?

Nein, das ist wurscht. Wenn du Hanuschplatzflow anschaust und wie das in Deutschland abgeht … man könnte nicht sagen, dass da eine Barriere ist. In Österreich selbst hat man es vermutlich als Salzburger schwerer, aber international nicht. Ich finde Lehen – da wo ich her bin – ist einer der lebenswertesten Stadtteile in Salzburg. Mir taugt es einfach, dass du von dort sofort in der Stadt bist und andererseits gibt es dort lauter kleine Shops zum Essen: Da ist ein Iraner, ein Türke, ein Jugo … und zum Abhängen natürlich die Salzach im Sommer. Wir sind meistens beim Müllnersteg. Unser Stammlokal ist das Shakespeare, da sind wir mindestens einmal pro Woche.

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Verrätst du uns noch ein paar Spots in Lehen?


Also das Aganigi Naganigi hat ein echt geiles Kebab, der Popeye daneben ist auch sehr gut. Die Balkanbäckerei hat den besten Börek, obwohl es kein Türke ist. Der Megagrill ist geil, da kann man zu einem sehr guten Preis echt gut essen. Die Trumerei ist auch ziemlich nice, wenn man Bier mag. Beislmäßig taugt mir das Lehener Stüberl, das ist neben dem Popeye. Die haben nicht mal Musik, sondern nur eine Jukebox und die beste Barfrau von Salzburg. und das Steirer-Cafe ist auch ziemlich nice! Da kannst Gulasch essen und es werden alle Fußballspiele übertragen!

Im Review eines Magazins steht, dass deine Musik ein Gefühl der emotionalen Taubheit vermittelt. Stimmst du dem zu?

Ich würd genau das Gegenteil sagen: Meine Musik ist sehr emotionsgeladen und mich hat es sehr gewundert, dass die das so geschrieben haben. Generell mache ich eigentlich nie das Gleiche und ich habe kein Schema. Ich mache immer das, was mir taugt und es entspringt immer der Stimmung, in der ich gerade bin. Die Musik wirkt als Katalysator. Da sind dann natürlich auch Sachen wie Selbstmitleid oder Traurigkeit drin, aber dann gibt es einfach auch Tracks, die einfach nur Laune machen, wie zum Beispiel Berg Money.

Was gibt dir das Rappen?

Es macht mir einfach Spaß und es freut mich, wenn es anderen Leuten Spaß macht. Das ist doch das Coolste: Wenn du positive Resonanz kriegst und Leute sagen, das und das hat mir getaugt.

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