10 Dinge, die ihr über Salzburg vermutlich nicht gewusst habt

Was hat ein Vulkanausbruch in Indonesien mit der Beliebtheit von Kartoffeln in Salzburg zu tun? Und habt ihr gewusst, dass man früher mit dem Zug auf den Gaisberg fahren konnte? Weil wir fast nichts mehr lieben, als Klugscheißerwissen zu verbreiten, gibt es hier ein paar spannende Geschichten über das frühere Salzburg.

1. 1816 gab es in Salzburg ein Jahr ohne Sommer

Manche von euch werden einwenden, dass so ein Jahr ohne Sommer für Salzburg nichts Außergewöhnliches ist. Aber im Jahr 1816 pfiff das Salzburger Wetter wirklich aus dem letzten Loch. Schuld daran war der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora. Die Asche in der Atmosphäre führte zwei Jahre lang zu einer weltweiten Abkühlung. Für die ohnehin verarmte Salzburger Bevölkerung war das fatal. Der Getreidepreis stieg um das dreifache und das Land vereldendete noch mehr, als dies nach dem gerade zu Ende gegangenen Krieg ohnehin schon der Fall war.

2. Die Salzburger von 1816 mochten keine Pommes Frites

Eigentlich mochten sie gar nichts, was aus Kartoffeln gemacht war. Die galten nämlich als Schweinefutter. Erst das Jahr ohne Sommer brachte den Umschwung. Wegen der schlechten Ernährungssituation und der Missernten stiegen die Bauern langsam auf den Anbau der robusten Kartoffeln um. Dafür wurden eigens Anleitungen für den richtigen Anbau ausgeteilt.

(c) Salzburg Museum

3. Das Salzburg Museum hat die vielleicht schönste Terrassenbar Salzburgs

… zumindest behauptet das ein Schriftzug im ersten Stock. Wer dem Wegweiser folgt, stellt fest: nicht gelogen! Der Blick auf den Residenzplatz allein ist das Eintrittsgeld wert.

4. Am Walserfeld kann man heute noch Kanonenkugeln finden

Was kaum jemand weiß: Am Salzbuger Walserfeld fand 1800 eine Schlacht der napoleonischen Kriege statt, bei der über 100.000 Soldaten beteiligt waren und über 20.000 Menschen ums Leben kamen. In dieser Schlacht mussten sich die Österreichischen Truppen zurückziehen und Salzburg wurde daraufhin von den Franzosen besetzt. Bis heute findet man bei Bauarbeiten immer wieder Relikte aus dieser Zeit und im Walserfeld ziert so manche Kanonenkugel die Gartenmauern der Bauernhöfe.

Walserfeld

5. Als die Mozartstadt noch keine war

In Salzburg standen Mozart-Quietschentchen nicht immer hoch im Kurs. Im Gegenteil: Erst in den 1820er Jahren entwickelte sich langsam ein Mozartkult und die Idee, der Stadt als Kulturmetropole ein neues Image zu verpassen. Somit ist das Quietschentchen von heute letztlich das Produkt des Marketings von damals.

6. In Werfen wurde ein echter Goldschatz gefunden

Es gibt sie auch in Salzburg: Die vergrabenen Schätze voller Goldmünzen am Ende des Regenbogens. 1669 wurde ein solcher in Werfen gefunden. Außerdem im Versteck: 900 g Gold und Silberspäne. Somit deutet alles auf einen waschechten Kriminalfall hin: Der Schatz stammt nämlich höchstwahrscheinlich von Geldschneidern aus dem Jahr 1540, die von den Münzen Späne abschabten und so wundersame Geldvermehrung betrieben.

(c) Salzburg Museum

7. Die Mozartwitwe und der liebe Denkmalschutz

Um das Image Salzburgs als Kulturstadt zu stärken, wurde um 1840 im Herzen der Altstadt das Mozartdenkmal errichtet. Blöd nur, dass man bei den Bauarbeiten die Überreste einer römischen Villa entdeckte. So wurde der Bau verzögert. Sehr zum Leidwesen der Mozart-Witwe , die während der Baubeiten verstarb und somit das Denkmal für ihren Gatten nicht mehr in voller Pracht bewundern konnte.

8. Auf den Gaisberg führte früher eine Eisenbahn

Im 19. Jahrhundert war Salzburg wirtschaftlich am Boden. Der aufkommende Tourismus sollte Abhilfe schaffen. Allerorts schossen die Sommerfrische-Attraktionen aus dem Boden und Salzburg investierte in sein Image als Mozartstadt. Eine enorm beliebte Attraktion war die Gaisbergbahn. Sie führte von Parsch auf den Gaisberggipfel und wurde sogar vom persischen Schah besucht. Die Bahn wurde 1928 eingestellt, die Bahntrasse kann man aber bis heute sehen. Und auch von der Zahnradbahn könnt ihr euch ein Bild machen – und zwar im Salzburger Freilichtmuseum. Dort ist sie nämlich ausgestellt.

(c) Salzburg Museum

9. Bert Brecht wäre fast mal Salzburger geworden

Er gilt als einer der wichtigsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts und wäre beinahe mal in Salzburg gelandet. Die Rede ist von Bert „Und der Haifisch der hat Zähne“ Brecht: 1950 wurde er auf Betreiben der Salzburger Landesregierung eingebürgert, dann aber als Bolschewist zur Persona non Grata erklärt. So wurde der überzeugte Kommunist eben in Berlin weltberühmt. So ein Brecht, äh Pech!

10. Das Festspielhaus hätte eigentlich in Hellbrunn stehen sollen

Ginge es nach den Plänen von 1920, müssten die Reichen und Schönen heute zum alljährlichen Schaulaufen nach Hellbrunn fahren. Dort stünde nämlich heute das Festspielhaus, wenn sich der Architekt Hans Poelznig durchgesetzt hätte. Aber auch zahlreiche andere Standorte waren in der Geschichte der Festspiele im Gespräch. Die Nazis zum Beispiel wollten das Festspielhaus am Kapuzinerberg neu errichten.

(c) Architekturmuseum der Technischen Universität in Berlin

Dieser Beitrag ist vor ein paar Jahren in Zusammenarbeit mit dem Salzburg Museum entstanden. Wir finden: Er ist immer wieder spannend zu lesen.

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