Mynth im Interview

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Mit ihrer Band Mynth sorgen Mario und Giovanna Fartacek derzeit für Aufsehen. Wir haben Giovanna zum Interview getroffen und über Groupies, den Heimo Erbse Förderpreis und ihre Jugend in der Kleinstadt Salzburg geredet.

Ihr werdet ja derzeit allerorts als die Newcomer gefeiert. Bekommt ihr das mit?

Giovanna: Natürlich ist jetzt vor dem Erscheinen des neuen Albums die Phase, in der sich am meisten tut. Das kriegen wir schon mit. Und das freut uns auch, weil wir das ganze letzte Jahr so hart am Album gearbeitet haben. Da ist richtig viel Herzblut dabei und deshalb ist es natürlich schön, wenn man mitbekommt, dass unsere Musik bei den Leuten ankommt.

Also habt ihr auch schon Groupies?

Giovanna: (lacht) Das nicht. Aber es gibt mittlerweile schon einige Leute, denen wirklich gefällt, was wir machen. Und das ist mir tausendmal wichtiger, als dass wir Musik für die Masse machen. Wir werden ziemlich sicher immer im Underground-Segment bleiben, aber ich mag das einfach, wenn es Leute gibt, die begeistert sind. Und die gibt es. Gerade live macht das so viel wett, wenn nach der vielen Arbeit im Studio jemand kommt und sagt „Das hat mich berührt!“

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Ihr seid ja Geschwister. Wie läuft das bei euch mit der Arbeitsteilung?

Giovanna: Wir wohnen in Wien zusammen. Mario hat ein kleines Homestudio mit allem, was man braucht. Meistens macht er den Rohbau der Songs und ich setze mich dann alleine hin, mache Songskizzen, schreibe die Texte und so weiter. Danach arbeitet er wieder daran und so entsteht Zug um Zug die Musik.

Fliegen da oft die Fetzen?

Giovanna: (lacht) Wir sind schon eher temperamentvoll, die Fetzen fliegen also eigentlich immer. Aber danach ist es auch wieder gut. Wir können einfach gut miteinander arbeiten, weil wir sehr ehrlich sind und wenn mir etwas nicht gefällt, was er macht, dann sage ich das. Das gilt natürlich auch umgekehrt!

Mynth
(c) Christian Salic

Und jetzt wo das Album fertig ist, geht es auf Tour?

Giovanna: Ja genau. Wir freuen uns irrsinnig aufs Live-Spielen, weil wir das extrem gerne machen! Vor allem, wenn man so lange an den Songs gearbeitet hat. Nebenbei müssen wir uns natürlich schon wieder Gedanken machen, wie es weiter geht und neue Songs schreiben. Das heißt, wir arbeiten schon wieder am zweiten Album.

Bist du eine Rampensau?

Giovanna: (lacht) Naja, wir sind jetzt nicht die Partyband, die groß das Publikum aufheizt. Wir stehen einfach richtig gerne auf der Bühne.

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Wie würdet ihr denn einem Taubstummen eure Musik erklären?

Giovanna: Wir arbeiten mit sehr vielen Flächen, das heißt, es passiert sehr viel in unserer Musik. Sie ist sicher emotionsgeladen und natürlich hat sie einen düster-melancholischen Touch. Zumindest sehen das viele Leute so. Ich finde aber ehrlich gesagt, dass unsere Musik auch etwas Hoffnungsvolles hat. Das Positive schimmert immer wieder durch.

Warum bist du aus Salzburg weg gegangen?

Giovanna: (lacht) Ganz ehrlich: Weil mein Vater gesagt hat, ich soll mal in eine Großstadt ziehen! Im Ernst: Salzburg ist super und lässig, aber Wien ist natürlich ein spannender Ort, vor allem, wenn man jung ist. Also bin ich nach der Matura hin und war das erste Jahr ziemlich verloren in der ganzen Vielfalt der Möglichkeiten. Mit der Zeit habe ich Wien lieben gelernt. Ich kann aber nach sechs Jahren sagen, dass ich irgendwann fix wieder nach Salzburg zurückkomme.

Habt ihr das Gefühl, dass Salzburg als junger Musiker ein Boden ist, auf dem man wachsen kann? Oder erdrückt einen das Kleinstädtische eher?

Giovanna: Vor ein paar Jahren hätte ich das vielleicht so gesehen, aber mittlerweile kommen sehr viele gute Bands aus Salzburg, die echt einen Namen haben. Ich finde, dass man heute nicht unbedingt nach Wien gehen muss, weil man auch in Salzburg ein Umfeld hat, in dem man was reißen kann.

Wie war denn deine Jugend in Salzburg?

Giovanna: Schon cool! Rudolfskai mit 16 und so … (lacht). Es ist zwar alles sehr eng und klein und man trifft halt immer dieselben Leute. Aber das war schon schön damals …

Was ist denn dein Lieblingsort in Salzburg?

Giovanna: So blöd das jetzt klingt: Ich bin sehr gerne im Afro Café. Immer wenn ich in Salzburg bin, versuche ich, dorthin zu gehen. Ein bisschen außerhalb schätze ich den Gaisberg sehr. Das hast du in Wien nicht: dass du bei der Haustüre raus gehst und einfach deine Ruhe hast!

Ich habe in einem anderen Interview gelesen, dass dir Lana Del Rey gefällt. Stimmt das?

Giovanna: Sie ist eine wahnsinnig attraktive Frau und in Kombination mit der Stimme ist sie einzigartig. Und zwar nicht so offensichtlich wie zum Beispiel Adele, sondern subtiler. Ihre Musik hat etwas schräges, obwohl es ja eigentlich Pop ist. Live ist sie recht zurückhaltend, fast etwas schüchtern … das gefällt mir!

Eure Musikvideos haben eine eigene Handschrift. Sie erinnern eher an Kurzfilme mit Musikuntermalung. Meistens kommt ihr darin als Band gar nicht vor. Warum ist das so?

Giovanna: Wir haben gemerkt, dass der Zauber einfach größer ist, wenn wir nicht vorkommen. Ich höre auch oft, dass die Videos erdrückend sind. Ich finde aber, dass sie die Musik gut unterstreichen.

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Könnt ihr von eurer Musik schon leben?

Giovanna: Nein. Wir machen aktuell noch unseren Master fertig und das ist uns auch wichtig. Wenn es in den nächsten Jahren mal so ist, dass wir davon leben können, dann soll es so sein. Es ist umgekehrt natürlich auch ein Wahnsinns-Druck, wenn man seine Leidenschaft zum Beruf macht und laufend produzieren muss. Ich merke das ja jetzt schon, was das für einen inneren Stress macht.

Ihr habt ja gerade den Heimo Erbse Förderpreis gewonnen. Freut ihr euch über solche Auszeichnungen?

Giovanna: Als uns Wolfgang Descho vom Rockhouse angerufen hat, haben wir uns irrsinnig gefreut! Einerseits ist natürlich das Preisgeld super, weil man es gerade bei der Album-Produktion sehr gut gebrauchen kann. Andererseits ist es einfach eine Riesen-Anerkennung: Gerade 2015 war so ein starkes Jahr in der Salzburger Musikszene und es hätten sich so viele verdient. Darum freuen wir uns ganz besonders, dass wir gewonnen haben!

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