Herbstspaziergang in Aigen: Shaby und Chic

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Prachtvolle Villen und endlose Spazierwege, die zum Tagträumen und Flanieren einladen: Das alles findet man in Aigen, dem Salzburger Nobelviertel am Fuße des Gaisberges. Warum sich ein Ausflug in das weltvergessene Refugium der Reichen auch für Tagediebe wie uns lohnt, hat uns Sissi Vogler erklärt – eine junge Salzburgerin, die sich mit ihrer Marke REFISHED den Traum vom eigenen, fairen Taschenlabel erfüllt hat.

Während wir gemeinsam richtung Schloss Aigen spazieren, erzählt uns Sissi mehr über die Herkunft des Wortes „Aigen“, das „haben“ oder „besitzen“ bedeutet: Die Aigner Bauern hatten nämlich seit hunderten Jahren das Recht, selbst Besitz zu erwerben und waren frei – im 19. Jahrhundert siedelten sich dann auch Salzburgs reiche Bürger hier an. Ihre Villen prägen bis heute das Erscheinungsbild des Stadtteils.

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Insgesamt findet man in Aigen über 50 historische Schlösser und Villen – darunter etwa jene der berühmten Familie Trapp. Dazwischen schlängeln sich endlose Spazierwege durch die Wiesen. Während sich in anderen Stadtteilen Einfamilienhäuser aneinaderreihen, leistet man sich in Aigen den Luxus unverbauter Grünflächen – davon profitieren nicht nur die Villenbesitzer, sondern auch die Ausflügler, die wir trotz Novemberkälte in Scharen antreffen.

Von Aigen nach Kambodscha … und zurück

Sissi ist in Aigen aufgewachsen und kennt den Stadtteil wie ihre Westentasche. Während wir an der Aigner Kirche vorbeispazieren, skizziert sie ihren Lebensweg – und der klingt erst einmal “typisch aignerisch”: Matura am Akademischen Gymnasium, Studium an der WU Wien, Zwischenstopp bei einem Großkonzern und dann rein in die Werbeagentur inkl. 70-Stunden-Wochen.

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“Ich habe in dieser Zeit viel gelernt, aber irgendwann wollte ich meine Energie in etwas Eigenes stecken”, erzählt sie. Deshalb hat sie nach zweieinhalb Jahren Agenturleben Tabula rasa gemacht und ist auf Reisen gegangen – unter anderem nach Kambodscha, wo sie schließlich die zündende Idee zu ihrem Upcycling Taschenlabel “REFISHED” hat.

“Ich habe mir gedacht, wenn ich schon meine ganze Energie in eine Sache stecke, kann ich es genauso gut für meinen eigenen Traum tun.”

Upcycling – aber bitte fair!

Gleich nach ihrer Rückkehr macht sich die junge Salzburgerin an die Arbeit. Sie nutzt ihr Erspartes und ihr Agenturwissen zur Gründung des Labels. Die Idee: Aus Zement- und Fischfuttersäcken sollen wundervolle Taschen entstehen. Das Wichtigste dabei ist Fairness. Deshalb produziert sie ihre Taschen in Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen in Kambodscha, in denen unter guten Bedingungen und fairer Entlohnung gearbeitet wird. Obendrein sehen die Designs aber auch verdammt chic aus: “Fair ist wichtig, aber oft sind

Heilsame Quellen und verhexte Grotten

Mittlerweile sind wir am Schloss Aigen vorbei in den Aigner Park vorgedrungen. Während wir die verzweigten Waldwege am Fuße des Gaisberges entlangspazieren, klärt uns Sissi über die Geschichte des Aigner Parks auf: Im 18. und 19. Jahrhundert war der Park in ganz Europa bekannt und beliebt. Unter anderem wegen der angeblichen Heilkräfte der “Bitterquelle”, auf die schon Mozart und König Ludwig von Bayern geschworen haben sollen.

Heute ist vom Glanz vergangener Tage im Aigner Park wenig zu erkennen – ein wunderschöner Herbstspaziergang ist der Weg hinauf zum berühmten Aigner Hexenloch aber trotzdem. Wie der Name schon andeutet, ist das Hexenloch der Legende zufolge der Eingang zu einer magischen Grotte – um 1800 sollen hier außerdem die geheimen Treffen der Illuminati stattgefunden haben – das Ambiente würde jedenfalls passen.

Refished

Hier zeigt uns Sissi ihre Taschen ein bisschen genauer: Jedes Stück ist ein Unikat, die Näherinnen schreiben liebevoll ihre Namen auf das Produkt. So hat jede Tasche ihre eigene, kleine Geschichte, die von Kambodscha erzählt, und von den Zementsäcken. Und schlussendlich auch von der Neugier einer jungen Aignerin auf eine andere Welt.

Ein paar Funfacts und Gerüchte über Aigen:

  • Mozarts Eltern haben hier in der Aigener Kirche geheiratet – zumindest gibt man per Marmortafel damit an.
  • Aigen gilt bereits seit dem 19. Jahrhundert als das Villenviertel von Salzburg. Aber auch den Neureichen gefällt es gut: hier besitzen unter anderem Franz Beckenbauer und DJ Ötzi ein Anwesen.
  • Beim Aigner Hexnloch gibt es Felsen, die Elfen- und Gnomsteine heißen.
    Mit viel Fantasie sehen sie irgendwie wirklich so aus.
  • Auch das Original-Bühnenbild von Mozarts “Zauberflöte” soll vom Aigner Hexenloch inspiriert worden sein.

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